Vereinsbrief 3-2017 Bugko im Dezember 2017
Liebe Mitglieder, liebe Freunde und Förderer von Mabuhay!
In diesem Jahr waren Sr. Veronica und ich schon im September in Deutschland. Das hatte die verschiedensten Gründe und wir haben uns gefreut viele unserer Freunde und Unterstützer zu sehen. Ein Höhepunkt des Aufenthaltes war das Geburtstagsgeschenk meiner Eltern, eine Kurzreise nach Rom, wo wir kurz mit Papst Franziskus sprechen konnten. Dem Papst so nah zu begegnen ist ein besonderes Erlebnis.
Im Oktober nahmen wir den Klinikbetrieb wieder auf und wurden von den Patienten sehnlichst erwartet. Es hatte sich schnell herumgesprochen, dass „Mabuhay“ wieder offen ist. In unserer Abwesenheit wurde unsere Wartezone für die Patienten überdacht. Schon lange hatten wir überlegt, wie wir die wartenden Patienten vor Regen und Sonne besser schützen können und auch, wie wir unsere Gebäude miteinander verbinden können. Die Überdachung der Zufahrt war die Lösung und wieder einmal konnten wir dieses Projekt durch die Finanzierung des Hilfswerks der deutschen Zahnärzte und Herrn Dr. Winter realisieren.
Ein Hauptaugenmerk in unserer Arbeit sind die Kinder. Der Kinderanteil in der Bevölkerung ist relative
hoch. Leider sind unter- und fehlernährte Kinder immer noch häufig. Verbunden mit der unzureichenden bzw. falschen Ernährung sehen wir viele Kinder mit Untergewicht, schlechten Zähnen, Harnwegs-
und Atemwegsinfektionen, weil ihr Allgemeinzustand sie einfach anfälliger für Infektionen macht. Seit Jahren führen wir ein fortlaufendes Ernährungsprogramm durch, um diese Situation zu
verbessern. Unsere Freiwilligen wählen die Kinder aus, wiegen sie und klären vor allem die Mütter auf, denen oft noch nicht einmal der Zustand ihrer Kinder auffällt. Seit dem letzten Jahr konnten
wir das Programm auch auf die nächsten zwei Nachbardörfer ausweiten und haben im Moment fast 80 Kinder in diesem Programm.
In diesem Zusammenhang war es wunderbar, dass am 8. November Dr. Kristyna Dlouha aus der Tschechoslowakei als Kinderärztin zu uns kam. Neben den Kindern untersuchte und behandelte sie auch viele Erwachsene. Schnell fand sie Zugang zu den Patienten. Es sprach sich schnell herum, dass wir eine Kinderärztin hier haben. Neben der Klinik half sie auch bei Arbeiten in und um die Klinik herum. In ihrer freien Zeit erkundete sie Nord-Samar und lernte Provinz und Menschen kennen.
Am 22. November flogen Sr. Veronica und ich nach Manila. Anlass war, dass mir das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde. Eine große Ehre. Die Verleihung konnte nur im kleinen Kreis stattfinden. Der deutsche Botschafter in Manila, Dr. Gordon Kricke wollte ursprünglich in die Klinik nach Bugko kommen, um dort die Auszeichnung zu überreichen. Das war aus zeitlichen Gründen leider nicht möglich. Ich wurde geehrt, aber eigentlich gehört diese Auszeichnung Allen, die unsere Arbeit hier unterstützen und helfen Nord-Samar zu einem besseren Platz zu machen.
Wieder liegt ein ereignisreiches Jahr hinter uns. Viele Patienten kamen zu uns, um Hilfe zu bekommen. Durch Ihre/Eure Hilfe konnten wir so Vielen helfen und Gutes tun. Auch hatten wir wieder viele Besucher, die unsere Arbeit vor Ort tatkräftig unterstützten. Danke/ SALAMAT für alle Hilfe und Unterstützung! Sei es eine finanzielle Unterstützung oder eine Sachspende. Jede Hilfe kommt an! Und zwar dort, wo sie gebraucht wird und so wünsche ich Ihnen/Euch eine frohe Adventzeit und ein gesegnetes Weihnachtsfes.
Ihre/ Eure dankbare Sabine Korth
Malipayon nga Pasko (Frohe Weihnachten) aus Bugko!
Vereinsbrief 2-2017
Bugko, im August 2017
Liebe Mitglieder, liebe Freunde und Förderer von Mabuhay!
Am 17. April kamen meine Eltern aus Bonn nach Bugko. Mein Vater als Orthopäde und meine Mutter als seine Assistentin widmeten sich 3 Wochen den Patienten. In diesem Jahr war eine zunehmende Zahl orthopädischer Patienten zu verzeichnen. Schon früh morgens strömten die Patienten zu uns in die Klinik. Selbst Patienten von Tacloban wollten behandelt werden und das ist fast 300 km von Bugko entfernt. Es wurde geröntgt, Befunde erhoben, Injektionen und Verbände gemacht und sogar ambulant operiert. Leider sahen wir auch viele sehr kranke Patienten, die in Medizinische Einrichtungen nach Manila überwiesen werden mussten.
Längere Wartezeiten waren kein Problem, solange man den „Heiler“ aus Deutschland zu Gesicht bekam, der in diesem Jahr wahre Wunder vollbrachte. Es zeigte sich wieder, dass Dr. Korth und seine Frau ein über Jahre eingespieltes Team sind und so konnten jeden Tag 100 Patienten behandelt werden.
Am 10. Mai kamen zwei junge Zahnärztinnen, Frau Vera Bitterwolf von der Universität Jena und Frau Katharina Lotter vom Universitätsklinikum Homburg zu uns, um
unsere Patienten mit diversen Zahnproblemen zu behandeln.
Am 23. Mai starteten die Kämpfe in Marawi /Mindanao gegen die Maute - und IS-Terroristen. Die Armee hatte die Stärke und die Bewaffnung der Rebellen unterschätzt und so dauern die Kämpfe an. Der philippinische Präsident Duterte übertrug die Kampfführung an die Armee, um den Terroristen jede Basis hier in den Philippinen zu nehmen. Viele Menschen flohen und Viele ließen ihr Leben im Kampf. Es waren die schwersten Kämpfe seit Jahrzehnten und es wurden sogar Luftangriffe geflogen. Viele von Euch/Ihnen haben gefragt, ob wir hier sicher sind und wie die Lage in Samar zu beurteilen ist. Es rührt uns immer wieder wie Ihr/Sie Alle an uns denken und sich um unser Wohlergehen sorgen. Gott sei Dank blieb es hier ruhig und wir merken hier nichts von den Unruhen.
Am 6. Juli erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6.7 Leyte, unsere Nachbarinsel. Das hatte zur Folge, dass wir 2 Wochen ohne Strom waren. Zum Glück hielt unser Generator durch, so dass der Klinikbetrieb voll weiterlaufen konnte. Erdrutsche waren die Folge und die Arbeiten an den Stromleitungen laufen auf Hochtouren, so dass wir bis heute immer noch unter regelmäßigen, fast täglichen Stromausfällen leiden.
Die Philippinen werden immer wieder von Naturkatastrophen heimgesucht. Oft sind es angekündigte Unwetter in unterschiedlicher Stärke. Die Erdbeben kommen überraschend und auch während des ganzen Jahres merken wir hier immer wieder Erdverschiebungen. Zum Glück meist ohne größere Folgen. Das Erdbeben in Leyte war stark daher auch die Schäden.
Am 12. Juli nahmen Sr. Veronica und ich an einer Fortbildung zu Maßnahmen bei Akut-/ Notsituationen teil. Es diente dazu bei Taifunen, Erdbeben, Erdrutschen Überflutungen und medizinischen Notsituationen adäquat zu helfen und einen Nothilfe Plan zu erstellen. Die Fortbildung wurde von der Diözese organisiert, daher nahmen viele Priester und Ordensleute teil.
Am 25. Juli kam das DOH (Department of Health), die hiesige Gesundheitsbehörde, um unser Labor zu überprüfen. Das DOH kommt jährlich, um die Qualität, das Personal, Standards und Dokumentation zu überprüfen. Zu unserer großen Freude wurde Nichts beanstandet und wir dürfen das Labor weiter betreiben.
Vom 30. Juli bis 23. August waren Frau Diep Tang Zahnmedizinstudentin von der Universität Freiburg und Frau Karoline Keller Humanmedizinstudentin von der Universität München bei uns. Beide lebten sich schnell ein und halfen wo Hilfe gebraucht wird. Frau Keller machte gute klinische Untersuchungen bei den Patienten und Frau Tang übernahm die Zahnstation und betreute das Zahnprohylaxe- Programm. Große und kleine Patienten waren gut aufgehoben.
Zwei große Projekte konnten wir am 9.August einweihen. Unser Herbarium finanziert durch die Rotary Clubs Bornheim, Brühl und Siegburg und die Senioren Tagesstätte / Evakuierungshalle finanziert von Caritas Deutschland.
Das Herbarium wurde letztes Jahr schon fertig gestellt, konnte aber erst jetzt offiziell eingeweiht werden, da im vergangenen Jahr der Taifun Teile der Farm und die neu gepflanzten Heilpflanzen zerstört hat. Zu Beginn des Jahres machte das schlechte Wetter das Trocknen der Pflanzen unmöglich und wir mussten diesen ersten Schritt zur Gewinnung von Heilmitteln verschieben.
Die neue Senioren Tagesstätte wurde am 31. Juli fertig. Caritas Deutschland hat sowohl das Gebäude als auch die komplette Inneneinrichtung finanziert. Die Senioren Tagesstätte hat eine Doppelfunktion und kann in Notfällen wie Taifunen, Erdbeben und starken Unwettern auch als Evakuierungshalle benutzt werden. Zur Einweihung kam der Bischof von Catarman Emmanuel C. Trance. D.D., die Vertreterin von Caritas Deutschland Crizelle Benitez, die Senioren (in Bugko sind 295 registriert) und zahlreiche Gäste. Vor Allem die Senioren sprühten vor Freude, denn eine Senioren Tagesstätte gibt es hier bisher nicht. Im Moment wird ein Veranstaltungskalender erarbeitet um die verschiedenen Aktivitäten zu koordinieren. Auch gibt es schon von Seiten der Senioren Vorschläge, wie das Gebäude in den laufenden Kosten unterstützt werden kann. Es war ein Tag voll Freude und Dankbarkeit und es wurde bis in die Nacht getanzt.
Wie Ihr/ Sie aus dem Bericht sehen könnt, hatten wir in den letzten Monaten wieder viele Patienten, Besucher und Ereignisse hier bei uns in der Mabuhay Klinik. Ich wünsche Ihnen / euch Allen einen schönen Rest- Sommer.
Eure/ Ihre
Sabine Korth
Vereinsbrief 1-2017
Bugko, April 2017
Liebe Mitglieder, liebe Freunde und Förderer von Mabuhay!
Im Dezember waren Sr. Veronica und ich, wie in jedem Jahr, in Deutschland, um über dasProjekt und Alles was 2016 dort geschehen ist zu berichten. Die Hauptversammlung fand bereits am 9. Dezember
statt und es war wie immer schön, dass so Viele sich von nah und fern auf den Weg gemacht haben. Schnell füllte sich der Saal und es gab viel zu berichten.
Anfang Januar waren wir zurück in Bugko und, man kann schon sagen, „alle Jahre wieder“, war hier furchtbares Wetter. Der erste Taifun kam unmittelbar nach unserer Ankunft in Bugko und hinterließ, Gott sei Dank, keine Schäden. Den Rest des Monats wechselten sich starker Regen und Wind ab und es gab wieder vielerorts Überschwemmungen, Flüge fielen aus und die Patienten hatten es schwer zu uns zu kommen. Die Straßenverhältnisse sind immer noch sehr schlecht, sobald man von der Hauptstraße abkommt. So kamen am 14. Januar spät Abends und mit einem Tag Verspätung, wegen der furchtbaren Wetterverhältnissen, Frau Anh Thu Vu aus Düsseldorf und Dr. Patrik Archiudean aus Paderborn hier an, um unsere Patienten zahnmedizinisch zu versorgen. Sie mussten den Flughafen Tacloban ansteuern, da in Catarman eine Landung über Tage nicht möglich war. Von dort ging es die halbe Nacht mit einem Van zu uns. Voll motiviert gingen sie trotzdem am nächsten Tag direkt an die Arbeit. Wie leider viel zu oft waren oft keine Zahnerhaltungsmöglichkeiten gegeben und die Zange musste her.
Am 30. Januar kamen Frau Dr. v. Schöning mit Ihrem Sohn Jannik und dessen Freundin Julia Warmbier in Bugko an. Frau Dr. v. Schöning ist Allgemeinärztin in Moers und Jannik Schöning und Julia Warmbier zwei junge Zahnärzte die in Bonn studiert haben. Ein tolles Team und Sie übernahmen die Klinik für zwei Wochen. In der Zahnstation wurde versucht zu retten, was noch zu retten ist, ansonsten musste leider wieder die Zange her. Ein Schwerpunkt war das Fluor Prophylaxe-Programm. In der Klinik wirkte Frau Dr. v. Schöning wahre Wunder. EKG, Röntgen und das Ultraschallgerät waren ständig im Einsatz und die Patienten freuten sich eine Spezialistin zu haben. Vor Allem den Bluthochdruckpatienten wurden neue Wege gezeigt. Eine große Hilfe war dabei das neue Elekrolyt-Laborgerät, welches das Hilfswerk der deutschen Zahnärzte uns im vergangenen Jahr finanziert hatte. Ich, als Krankenschwester, konnte viel lernen und nun in die Praxis umsetzen. Erschrocken war Sie über die vielen schwer erkrankten Patienten, die leider oft erst zu spät zur Klinik kommen.
Am 15. Februar wurde mir vom deutschen Botschafter in Manila Dr. Gordon Kricke eine Auszeichnung der philippinischen Regierung Überreicht.
Er hatte sie im Dezember vom philippinischen Präsidenten in Empfang genommen, da ich zu der Zeit in Deutschland war.
Schon am 16. Februar kam Zahnmedizinstudentin Katharina Jandik aus Düsseldorf und Dr. Georg Lindner aus Bad Kötzing mit seiner Ehefrau Evelyn nach Bugko. Für Dr. Lindner war es der dritte Aufenthalt mit uns. Dr. Lindner begleitete Frau Jandik in der Zahnstation und Frau Lindner übernahm die Leitung unserer Kantine.
Vom 26. Februar bis 17. März kamen zusätzlich die beiden Zahnmedizin Studenten Manuel Groß und Yannick Mözl von der Universität Ulm zu uns, um die Zahnklinik tatkräftig zu unterstützen.
Ein Schwerpunkt war auch wieder das vom Hilfswerk der deutschen Zahnärzte initiierte Fluor- Prophylaxe-Programm für die Kinder.
Am 21. März kamen Niklas Brünker aus Swisttal und Jonas Stobbe aus Remagen zu uns, um Hilfe zu geben, wo sie nötig ist. Sie halfen in der Farm, im Garten, machten Fahrdienste und sahen unsere diversen Programme, wie z.B. das Ernährungsprogramm. Wenn dieser Brief zu Euch/Ihnen kommt sind die Zwei noch hier.
Allen Mitgliedern und Spendern möchte ich für die vielfältige Hilfe danken. Wir merken immer wieder wie unser Anliegen hier auch Eures/Ihres ist. Und so grüße ich Euch / Sie in herzlicher
Verbundenheit und wünsche Allen eine gesegnete Osterzeit.
Eure / Ihre
Sabine Korth
Salamat( Danke) aus Bugko!